Sonntag, 3. Januar 2010

Winter-Impressionen


Der Winter ist eine der vier Jahreszeiten der gemäßigten Zone der Erde. Je nachdem, ob er auf der Südhalbkugel oder der Nordhalbkugel herrscht, unterscheidet man zwischen Nordwinter und Südwinter. Aufgrund des wandernden Zenitstandes der Sonne zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis wiederholt sich der Winter in jeder Hemisphäre mit einem jährlichen Turnus. Es ist daher auch möglich, aus einem Südwinter einen Nordsommer zu folgern und umgekehrt.

Astronomisch beginnt der Nordwinter mit der Wintersonnenwende -
der Zeitpunkt,
zu dem die Sonne senkrecht über dem südlichen Wendekreis steht
und die Tage am kürzesten sind:
auf der Nordhemisphäre am 21. oder 22. Dezember bzw.
auf der Südhemisphäre am 21. Juni.

Danach werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer,
und der Winter endet mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche
am 20. März oder in der Nacht zum 21. März auf der Nordhalbkugel,
bzw. am 22. oder 23. September für die Südhalbkugel.

Er dauert somit 89 Tage auf der Nordhalbkugel bzw. 93 Tage auf der Südhalbkugel.

Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne um 1,7 % von einer idealen Kreisbahn abweicht, sind die vier Jahreszeiten nicht ganz gleich lang. Außerdem sind die Nordwinter wegen der Sonnennähe (Perihel am 3. Januar) etwas kürzer und milder als die Südwinter.

Meteorologisch gesehen beginnt der Winter am 1. Dezember.
Die Meteorologen ordnen die Jahreszeiten vollen Monaten zu.
Der Herbst endet für die Meteorologen am 30. November.
Der meteorologische Winter umfasst
die Monate Dezember, Januar und Februar.

Phänologisch kann der Winterbeginn vom astronomischen erheblich abweichen und wird neben der Land-Meer-Verteilung
(maritimes vs. kontinentales Klima) oft durch den Beginn einer
dauerhaften Schneedecke markiert.
Die Zu- oder Abnahme von Gletschern hängt aber weniger von
der winterlichen Schneelage als vom ersten Neuschnee im Herbst ab,
der die Ablation hemmt.

In den Alpen ist Maria Lichtmess ein statistischer „Lostag“ für das Wetter des Spätwinters.
Bekannt ist der Spruch „Wenn's zu Lichtmess stürmt und schneit, ist das Frühjahr nimmer weit.“
In Salzburg trifft auch oft (zum Beispiel 2004) das Gegenteil zu:
„Sonnt der Dachs sich in der Lichtmesswoch', bleibt er noch 4 Wochen in sei'm Loch!“

Genähert teilt man dem Winter die Monate Dezember, Januar und Februar zu bzw. in der Südhemisphäre den Juni, Juli und August.
An den geographischen Polen herrscht ein halbes Jahr die „Polarnacht“; nahe den Polarkreisen dauert sie einige Tage bis Wochen.

Wie im Sommer gibt es auch im Winter alte Bräuche,
die teilweise überlebt haben oder wiederbelebt wurden:
zum Beispiel die Sonnenwende als Weihnachten, Alban Arthuan (keltisch), Julfest (nordisch/germanisch), Karneval/Fastnacht/Fasching, Maskenball, Winterverbrennung und Perchtenlauf.

Der Begriff Winter wird aber auch in Bezeichnungen verwendet,
die über ein halbes Jahr dauern, wie z.B. Winterhalbjahr, Winterfahrplan, Wintersemester, Wintertarif, Winterschlaf (bei Tieren), Winterzeit o.a.