Sonntag, 1. November 2009

Herbst-Impressionen


Der Herbst als eine der vier Jahreszeiten ist die Übergangszeit zwischen Sommer und Winter.
In den gemäßigten Zonen ist er die Zeit der Ernte und des Blätterfalls.

Das Wort Herbst ist verwandt mit engl. harvest, lat. carpere
(= pflücken, Ernte) und griech. karpós (Frucht, Ertrag).
Es kommt von indogerm. sker (= schneiden).
Ursprünglich bedeutete Herbst „Zeit der Früchte“,
„Zeit des Pflückens“, „Erntezeit“.

Je nachdem ob der Herbst auf der Süd- oder der Nordhalbkugel herrscht, unterscheidet man zwischen Südherbst und Nordherbst.
Aufgrund des wandernden Zenitstandes der Sonne zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis, wiederholt sich der Herbst in jeder Hemisphäre mit einem jährlichen Turnus.
Es ist daher auch möglich, aus einem Südherbst einen Nordfrühling zu folgern und umgekehrt.

Astronomisch beginnt er mit dem Herbst-Äquinoktium:
-auf der Nordhemisphäre am 22. oder 23. September,
-auf der Südhemisphäre am 20. März oder in der Nacht zum 21. März,
und endet mit der Wintersonnenwende
(21. oder 22. Dezember auf der Nordhalbkugel,
bzw. am 21. Juni im Süden)

Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne um 1,7 Prozent von einer Kreisbahn abweicht,
sind die 4 Jahreszeiten nicht ganz gleich lang.
Dies wirkt sich auch etwas auf den phänologischen Herbstbeginn aus,
der klimatisch vom astronomischen abweichen kann.
Man unterscheidet hierbei auch zwischen dem
Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst.

Genähert teilt man dem Herbst die Monate September, Oktober und November in der nördlichen Hemisphäre zu, bzw. den März, April und Mai in der südlichen Hemisphäre.

Im Herbst verfärben sich die Blätter an den Bäumen, bevor sie dann abfallen.
Ursache ist der langsame Rückzug der Pflanzensäfte in den Stamm
bzw. in die Wurzeln.
Das Chlorophyll wird abgebaut und andere Blattfarbstoffe sorgen für die bunte Färbung.
Bei diesen Farbstoffen handelt es sich
z. B. um Carotinoide und Anthocyane.
Teils sind sie im Blatt bereits vorhanden,
teils werden sie neu gebildet.
Die Farbstoffe haben eine Lichtschutzfunktion für das Blatt.

In den Herbst fällt in einigen Ländern der Welt auch die Umstellung der Uhrzeit von der Sommer- auf die normale Zeit.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Festival of Lights


Das Festival of Lights (dt. Lichterfest) ist eine Veranstaltung in Berlin, bei der einmal jährlich im Oktober für ein bis zwei Wochen bekannte Berliner Sehenswürdigkeiten mit Lichtillumination, Events, Projektionen und Feuerwerk aufwändig in Szene gesetzt werden. Beleuchtet werden Bauwerke, Straßen und Plätze, so zum Beispiel das Brandenburger Tor, der Fernsehturm, der Berliner Dom oder die Siegessäule.

Initiatoren und Organisatoren des Festivals sind die City Stiftung Berlin, die Union Investment Real Estate AG, der Licht-Designer Andreas Boehlke sowie Festivalorganisatorin Birgit Zander mit ihrer Agentur Zander & Partner Event-Marketing.
2008 wurden die Lichtfestspiele am 14. Oktober mit der Lichtfontänen-Show „Flames of Water“ vor der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte eröffnet. Die Lichtkünstler hatten 49 Wahrzeichen und Plätze Berlins illuminiert oder mit effektvollen Projektionen bespielt.

Die Kirchtürme der Nikolaikirche im Stadtzentrum wurden erstmals weiß angestrahlt, womit an die Legende der Flucht von Kurfürst Johann Sigismund vor einer weißen Frau aus seinem Schloss in das Nikolaiviertel im 17. Jahrhundert erinnert wurde.

Eine Lichtuhr auf dem Marx-Engels-Forum mit einem Durchmesser von 60 Metern fand als größte der Welt Eingang in das Guinness-Buch der Rekorde. Für Läufer gab es einen „Light Run“ auf einer 7,5 Kilometer langen Strecken entlang vieler angestrahlter Gebäude. Museen, Theater, Botschaften und Traditionsbetriebe organisierten in einer „Nacht der offenen Türen“ Aktionen zum Thema Lichteffekte.

Das letzte Lichtfestival Berlin illuminiert fand vom 14. bis 25. Oktober 2009 statt. Im Jahr 2010 ist das Festival of Lights für die Zeit vom 19. Oktober bis zum 31. Oktober geplant

Samstag, 26. September 2009

Schloss Cöpenick


Das Schloss liegt in der Nähe der Mündung der Dahme in die Spree
auf einer Insel in der Dahme,
nur unweit des Köpenicker Kerns mit seinem Rathaus entfernt.
Die Insel ist durch eine Brücke über das auf einen Schlossgraben reduzierte Gewässer mit demFestland verbunden.

Die spätere Schlossinsel Köpenick wurde schon zu urgeschichtlicher Zeit besiedelt und ist neben Spandau und Cölln eine der frühesten Siedlungsgebiete des heutigen Berlins.
Hier fanden sich später slawische Burgwälle, eine slawische Burg entstand im 8. oder 9. Jahrhundert.
Mehrere Nachfolgebauten folgten, darunter auch eine spätmittelalterliche Kastellburg.
Der Slawenfürst Jaxa von Köpenick regierte hier im 12. Jahrhundert.

Nach dem Abriss der alten Gebäude (vermutlich um 1550) veranlasste 1558 Kurfürst Joachim II. von Brandenburg den Bau eines
Jagdschlosses im Stil der Renaissance.
Es wurde mit zwei Wohnflügeln und zwei Wehrmauern ausgestattet.
Verantwortlich war der Baumeister Wilhelm Zacharias.
Über diesen Bau wurde nur wenig überliefert; Größe, Anordnung und Verteidigungsstärke dürften aber etwas mächtiger gewesen sein als das erhalten gebliebene Jagdschloss Grunewald.
Joachim starb 1571 in der Nähe während eines Jagdausflugs.

Für Kurprinz Friedrich (später Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, dann auch König Friedrich I. in Preußen) wurde das Schloss ab 1677 erweitert.
Als Architekt war hierbei Rutger van Langervelt, ein geborener Holländer aus Nimwegen, verantwortlich.
Der nördliche Pavillon entstand in den Jahren 1679–1682. Der Architekt Johann Arnold Nering folgte van Langervelt 1684 beim Schlossbau und ließ den Wirtschaftsflügel mit der reformierten Schlosskirche
(eingeweiht am 6. Januar 1685) und zuvor bereits das Hoftor (1682) entstehen.

Friedrich bewohnte das Schloss später mit seiner Gemahlin Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel, die den Anstoß zum Bau der Kirche gegeben haben soll.
In den Folgejahren plante man die Errichtung einer dreiflügeligen Anlage.
Der nördliche Pavillon wurde um einen Mitteltrakt ergänzt,
ein südlicher Pavillon entstand neu.
Das Schloss erhielt damit seine heutige Form und war bis 1690 ausgebaut.
In den Jahren 1693–1695 fanden Arbeiten am Corps de Logis statt, jedoch wurde der Plan eines dreiflügeligen Gebäudes bald verworfen.

Die Galerie wurde 1750 durch Vermauerung der Arkaden verändert.
Die beiden Torhäuser wurden 1804–1806 errichtet.
1884 wurde das Getäfel und ein Ofen eines Prunkzimmers aus dem schweizerischen Schloss Haldenstein an das Deutsche Gewerbemuseum (später Kunstgewerbemuseum) in Berlin verkauft.
Später wurde es in das Schloss Köpenick eingebaut.

Um 1690 wurde südlich des Schlosses ein kleiner Barockgarten angelegt.
Für Aufsehen sorgte im Sommer 1712 eine „Aloe“ (Agave americana) mit einer Höhe von knapp zehn Metern.
Sie hatte 44 Äste und 7277 Blüten. Die Agave ging als „Wunderaloe“ in die Geschichte des Schlossparks ein und wurde von Russlands Zar Peter dem Großen ebenso bestaunt wie von anderen bedeutenden Besuchern des Parks.
Aus dieser Zeit gibt es kaum Abbildungen oder Pläne des Parks.

Der sich zuvor in einem guten Zustand befindliche Garten verwilderte nach dem Tod der Herzogin Henriette Marie von Württemberg-Teck (1782) zunehmend.
Ab 1804 wurde daher der barocke Schlossgarten unter Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau zu einem Landschaftspark umgestaltet.
Nach dessen Tod ging der Park an die Krone zurück und verwilderte erneut.
In den Jahren 1963/1964 fand eine weitere Veränderung des Parks statt.
Hierbei wurden historische Gestaltungen jedoch nicht aufgegriffen, sodass der Schlosspark fortan ein ahistorisches Bild vermittelte.
Zumindest die Gehölzvegetation weist im Schlosspark Köpenick noch auf die Niederungseinflüsse hin.

Im Schlosspark befinden sich mehrere Skulpturen und Gedenktafeln.
Der Park lädt zum Flanieren ein, sein Hauptpfad führt unweit des Wassers entlang, auf das er eine gute Aussicht bietet.
In der Parkmitte befindet sich eine größere Freifläche, die einen unverstellten Blick auf das Schloss ermöglicht.

Auf der Schlossinsel befinden sich weitere Gebäude, so die 1682 bis 1685 nach Entwürfen des Baumeisters Johann Arnold Nering errichtete barocke Schlosskapelle, die von niedrigen Wirtschaftsgebäuden eingefasst ist.

Diese Kapelle dient heutzutage sowohl als Konzertsaal als auch für andere größere Veranstaltungen.

Der schöne Schlosspark, gleichzeitig mit der ersten Bebauung durch Aufschüttung angelegt,
war ursprünglich ein Barockgarten,
der nach alten Ansichten und Plänen beidseitig einer nach Süden verlaufenden Mittelachse mehrere Broderieparterres zeigte und eingefasst war von Alleen an den Uferwegen an Dahme bzw. dem Frauentog,
der östlich der Insel gelegenen Dahmebucht.

Der Schlosspark wurde auch bei den Neu- und Umbauten immer wieder verändert.
Letztmalig erfolgte 1963/64 eine umfassende Änderung,
man fügte eine Freilichtbühne und eine Freiluftgaststätte ein und ein Schlosscafé wurde in einem historischen Gebäude eröffnet.

Zwei Reihen Linden wurden frisch angepflanzt und eine niedrige Mauer trennt nun den bebauten Bereich vom Schlosspark.

Auf der Schlossinsel erfolgten zwischen 1955 und 1958 erste Ausgrabungen, bei den letzten Sanierungen des Schlosses (ca. 1998 bis 2003) auch noch einmal umfangreiche archäologische Grabungen, wobei Reste aller bisherigen Bebauungen freigelegt werden konnten. Interessierten Besuchern war ein Blick darauf möglich.

Dienstag, 15. September 2009

Petriplatz

Der Petriplatz mit der Petrikirche war der zentrale Platz in der mittelalterlichen Stadt Cölln bei Berlin.
In den Platz mündet die Brüderstraße, die ursprünglich vom Schloßplatz ihren Ausgang nahm.

Der Petriplatz liegt in der Nähe der Gertraudenbrücke und wurde nach Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg in den 1960er Jahren durch die Neubebauung der Gegend um die Brüderstraße mit dem Staatsratsgebäude und der anliegenden Wohnbebauung sowie der Verkehrsachse Grunerstraße - Leipziger Straße fast vollständig beseitigt.
Heute wird er im Wesentlichen von einen Anwohnerparkplatz eingenommen.

Am 28. Oktober 1237 wurde Symeon, Pfarrer der Petrikirche zu Cölln,
als Zeuge in einer Urkunde benannt.
Was allgemein als Ersterwähnungsdatum und damit als
Geburtsdatum Berlins angesehen wird.

Auf der Grundlage des Planwerks Innenstadt beschloss der Berliner Senat 2006 die Wiederherstellung und Bebauung des Petriplatzes in seinen ehemaligen Abmessungen und die Herrichtung als
Stadtplatz an historischem Ort.
Zur Platzgestaltung soll im Herbst 2007 ein Wettbewerb für Architekten und Landschaftsplaner ausgeschrieben werden.
Mit der Randbebauung soll der Stadtraum der Breiten Straße, Leipziger Straße und am Mühlendamm wiedergewonnen und ein städtischer Erlebnisbereich gestaltet werden.

Nach dem ersten Spatenstich durch die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am 5. März 2007 begann die Senatsverwaltung mit archäologischen Grabungen zur Untersuchung der historischen Keimzelle Berlins am Petriplatz.
Dabei wurden die teilweise noch im Boden befindlichen Kirchenfundamente der Petrikirche freigelegt und vermessen.
Neben den Grundmauern der Kirche wurden Bodenfunde des alten Cöllner Rathauses, der mittelalterlichen Bürgerhäuser und der Gräber der ältesten Cöllner Bürger entdeckt.

Mit dem Umbau des Petriplatzes ist auch eine Neugestaltung der ihn tangierenden Straßen verbunden:
Rückbau der Breiten Straße und des Mühlendamms,
sowie Erneuerung der Scharrenstraße,
der kleinen Gertraudenstraße und der Friedrichsgracht.

Die Ausgrabungsstätte ist von einem Bauzaun mit Schautafeln zu den aktuellen Grabungsergebnissen und dem Planungsvorhaben umgeben.